Schweres Hagelunwetter mit Downburst in Herkenrath am 26.8.2011

Am Freitag waren für den Westen schwere Unwetter vorhergesagt. Auf der Vorderseite eines Tiefs bei Frankreich, wurden schwüle und heiße Luftmassen über den Westen Deutschlands nach Norden gelenkt. Am frühen Morgen hatten sich bereits über Frankreich und Benelux schwere Gewitter entwickelt. Diese bildeten über Belgien eine Gewitterlinie. Morgens waren Heinsberg und der Nordwesten von schweren Gewittern mit Hagel und teilweise Tornados heim gesucht worden. In Kerken zerstörte ein Tornado ein Areal, wo sich ein Zirkus befand. Menschen kamen nicht zu Schaden, aber Zelte usw. wurde schwer beschädigt.

 

Nun zum Ereignisreichen Chasingtag

Meine Chasingausrüstung hatte ich bereits in der Mittagspause zu Hause abgeholt, damit ich keine Zeit verlieren sollte.

Als ich gegen 14.30 Uhr Feierabend hatte, fiel mir bei der Heimfahrt eine Gewitterzelle auf. Diese befand sich Richtung Köln. Ein Blick auf das Radar zeigte mir, daß die Zelle noch jung war und sich gerade erst gebildet hatte. Zugrichtung war das Bergische Land. Also nichts wie auf die A 57 und dann weiter über die A 1 nach Burscheid. Ich postierte mich auf eine Anhöhe wo ich freie Sicht auf die Zelle hatte. Diese hatte sich zu einem wahren Monster entwickelt.

Schnell wurden die Kameras aufgebaut und es war keine Minute zu früh, denn was sich mir dann bot, hatte ich hier noch nicht gesehen. Ein mächtiger Fallstreifen aus Hagel senkte sich zu Boden. Donnergrollen war pausenlos zu hören. Dennoch befand ich mich auf der sicheren Seite. Dieses Unwetter zog ca. 9 km Luftlinie an mir vorbei. Bei mir setzte für kurze Zeit Starkregen ein, der Minuten später aufhörte.

Hier waren die Fallstreifen noch schwach zu sehen

Hier sieht man wie sich der Hagel zu Boden senkt

 

Eine gewaltige Hagelwalze breitet sich aus.

Diese Boenfront ist von einem weiteren Gewitter

Video zeigt den Durchgang der Front von Burscheid gefilmt

Was ich nicht wußte, das diese Gewitterzelle nach Medienangaben vermutlich einen Tornado hatte, der im Bereich Herkenrath schwere Schäden in einem Waldstück bei der Volbacher Mühle anrichtete. Daher entschloß ich mich vor Ort nach Schäden zu suchen, die Hinweise auf einen Tornado oder Downburst geben könnten.

Ich fuhr am Sonntag den 28.8.2011 zwei Tage nach dem Unwetter nach Herkenrath und befragte die Anwohner was Sie gesehen hatten. Ein ältere Frau berichtete mir, daß Sie einen Tornado gesehen hatte. "Es kam blitzschnell, alles drehte sich und Sachen flogen durch die Luft". Der Hagel war teilweise bis zu 4 cm groß. Ich bedankte mich für die Auskunft und suchte das betroffene Waldstück auf.

Ich fuhr die Straße ein Stück weiter, die jedoch nach wenigen Metern für den Verkehr gesperrt war.

 

Solche Schäden habe ich noch nicht gesehen. Wie mag es hier nach direkt nach dem Unwetter ausgesehen haben?

Der Wald zeigten schwere Schäden. Zum Teil waren die Bäume mit dem Wurzelteller umgeworfen worden. Hierbei handelt es sich um einen alten Buchenwald. Große Bäume, einfach in der Mitte abgerissen, teilweise durchgebrochen, oder zersplittert.

Einen Baum sah ich, der sich bog wie eine Schleuder. Die Krone festgekeilt zwischen einem anderen Baum.

 

 

von den Schäden im Waldstück

 

Nachdem ich Video und Fotoaufnahmen gemacht hatte, beschloß ich zur Mühle zu gehen. Dort gab es weitere Schäden.

Unten war die Straße ebenfalls gesperrt für den Verkehr. Ein Polizeiwagen stand an der Absperrung. Ich ging zum Polizisten hin und fragte, ob er mir was zum Geschehen am Tag des Unwetters sagen könne. Er verneinte das, aber ich könnte mit dem Waldbesitzer sprechen, der an dem Tag zu Hause war. Dabei erwähnte er beiläufig das die Straße von der ich gerade gekommen war, ab sofort auch für Fußgänger gesperrt sei. Ich guckte ihn an und meinte: Das ist jetzt nicht ihr Ernst?!

Ich sagte mein Wagen stehe oben und da müßte ich wieder hin, weil ich Heim fahren wolle. Es sagte: Er habe gerade die Anweisung bekommen, der Weg ist gesperrt, weil Lebensgefahr besteht. Ganz unrecht hatte er nicht, weil das was ich gesehen hatte, war ernst.

Ok, ich bin zum Haus des Waldbesitzers und befragte ihn nach den Ereingissen des Unwettertages und er erzählte mir von großen Hagel und er hatte den Eindruck, daß die Wolken zu Boden stürzten, als das Unwetter losbrach. Einen Tornado hatte er nicht gesehen. Nachden er mir berichtet hatte, sagte ich, das ich noch ein Problem hätte zu meinem Auto zu gelangen, weil die Polizei alles gesperrt hatte. Er war so freundlich und hat mich mit seinem Wagen zu meinem Auto gefahren.

Das waren mindestens 5 km. Ich hätte mich warscheinlich verlaufen.

An dieser Stelle noch einmal "VIELEN HERZLICHEN DANK" an den freundlichen Waldbesitzer.